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Speichermedien im Vergleich

Langzeitarchivierung: Was ist das beste Medium?

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NAS, Tape, HDDs, SSDs oder doch lieber in der Public Cloud?

 

Auch wenn Archivdaten nicht mehr aktiv genutzt werden, müssen sie Unternehmen aus gesetzlichen Gründen langfristig speichern. Datenspeicher muss deshalb günstig, sicher und einfach zu nutzen sein.

 

Welches Speichermedium eignet sich am besten für die Langzeitarchivierung? In diesem Artikel vergleichen wir die verschiedenen Medien und erklären jeweils die Vor- und Nachteile.

Public Cloud oder NAS für die Archivierung in Unternehmen?

Zwei der heute am häufigsten verwendeten Speicherlösungen sind NAS (Network Attached Storage) und Public Cloud Speicher.

 

Ein NAS besteht aus mehreren Festplatten, die über LAN-Verbindung direkt ans Unternehmensnetz angebunden werden. Die Speicherkapazitäten der Festplatten werden zusammengeführt und zentral verwaltet. NAS wird oft in Unternehmen verwendet, um Daten im eigenen Rechenzentrum zu archivieren.

 

In der Public Cloud stellen Anbieter Speicherressourcen für Unternehmen über das Internet zur Verfügung. Die Hardware befindet sich im Rechenzentrum des Cloud-Anbieters und wird von diesem verwaltet.

 

Wie schneiden Public Cloud und NAS im Vergleich ab? Vier Kriterien spielen eine Rolle:

1. Wartung

Der größte Unterschied zwischen NAS Storage im eigenen Rechenzentrum und Public Cloud Storage ist der Aufwand für die Wartung.

 

Bei NAS Storage müssen Sie sich selbst darum kümmern, dass…

  • Aktuelle Updates & Patches eingespielt werden.
  • Fehler erkannt und behoben werden.
  • Datenverlust verhindert werden (redundante Datenspeicherung).
  • Die Daten vor Cyber-Angriffen geschützt sind.

Doch auch bei einer lokalen Archivierung auf einem NAS-System lässt sich der Aufwand reduzieren. Mit Managed Services können Sie Ihre eigenen Server für die Archivierung nutzen und die Wartung an einen Dienstleister auslagern. So haben Sie Ihre eigenen NAS-Systeme und können Serviceleistungen wie bei der Public Cloud nutzen.

 

Bei Public Cloud Storage ist der Aufwand deutlich geringer als bei klassischem NAS Storage. Bestellung, Implementierung und Bereitstellung sind in der Regel per Knopfdruck ohne besondere Aufwände geregelt. Das Management liegt jedoch in der eigenen Verantwortung, wodurch auch bei Public Cloud Storage eigene Experten benötigt werden und der Zeit-/Managementaufwand nicht unterschätzt werden darf.

2. Skalierbarkeit

Wie viel TB oder PB brauchen Sie in 3 Jahren? Das lässt sich in der Praxis nur grob planen. Archivdaten müssen oft mehrere Jahrzehnte aufbewahrt werden. Wachsen die Daten im Archiv, läuft der Speicherplatz schnell voll.

 

Ein NAS Storage kann einfach skaliert werden, indem weitere Festplatten oder ein weiteres NAS-System angeschlossen werden. Die einzelnen Komponenten bilden dann einen zentralen Storage Pool.

 

In der Public Cloud ist das noch einfacher. Sollte der Speicherplatz nicht ausreichen, kann per Klick ein größeres Speicherkontingent bestellt werden. Da Sie dafür nicht mehr Platz im Rechenzentrum benötigen, können Sie Speicherkapazitäten einfach hoch- oder runterskalieren.

Wie können Speichersysteme skaliert werden? Scale-up vs. Scale-Out

Speichersysteme lassen sich nach dem Scale-Up- (vertikale Skalierung) oder Scale-Out-Prinzip (horizontale Skalierung) skalieren.

Scale-Up: Sie ersetzen Ihr bestehendes Speichersystem durch ein größeres.

Scale-Out: Sie erweitern Ihr bestehendes Speichersystem durch weitere Komponenten (z. B. Festplatten) oder Cluster-Knoten.

NAS Storage funktioniert nach dem Scale-Out-Prinzip, in dem weitere Festplatten angeschlossen und die Speicherkapazitäten zu einem Storage-Pool zusammengeführt werden.

3. Sicherheit

In der Public Cloud kümmert sich der Anbieter um die Sicherheit der Infrastruktur. Dieser hat IT-Security-Fachkräfte, die die Systeme absichern. In Unternehmen gibt es dafür oft nicht genügend IT-Personal.

 

Trotzdem geben die meisten Public-Cloud-Anbieter keine Garantie dafür, dass keine Daten verloren gehen. Wie erkennen Sie also einen sicheren Cloud-Provider? Ein vertrauenswürdiger Provider kann Sicherheitszertifikate wie ISO 27001 vorweisen. Ein guter Indikator ist, wenn die Rechenzentren in Deutschland oder in der EU betreiben werden. Der Anbieter ist dann verpflichtet, die Vorgaben der EU oder des deutschen Gesetzes einzuhalten.

 

Für die Konfiguration des Speicher-Setups und die Anwendung der Sicherheitsrichtlinien ist bei Public Cloud Storage wiederum der Anwender verantwortlich. Dafür sind internes Wissen und regelmäßige Schulungen nötig. Werden Richtlinien nicht konsistent angewandt, führt das zu offengelegten Buckets und Daten.

 

Wenn Sie Ihre Daten lokal auf einem NAS speichern, wissen Sie, wie und wo Ihre Daten gespeichert werden und haben die volle Kontrolle darüber. Die Daten werden nicht an Dritte, wie einen Cloud-Anbieter, weitergegeben.

 

Mit der vollen Kontrolle tragen Sie aber auch die volle Verantwortung. Sie müssen dafür sorgen, dass Ihre Daten rechtskonform gespeichert sind, nicht verloren gehen und vor Cyber-Angriffen geschützt sind.

4. Kosten

Die Kosten für Public Cloud oder NAS Storage berechnen sich aus unterschiedlichen Modellen. Was ist also günstiger?

 

Bei NAS Storage tragen Sie die Kosten für die Hardware, Strom und Kühlung und die Arbeitszeit der IT-Angestellten für die Wartung des Storage. Ein NAS ist in der Anschaffung im Vergleich zur Public Cloud teurer. Nach dem Kauf der Hardware fallen jedoch keine größeren Kosten mehr an.

 

Für Public Cloud Storage zahlen Sie eine Pauschale, die den Storage-Platz sowie alle Service-Leistungen beinhaltet. Die monatlichen Betriebskosten der Public Cloud wachsen mit Ihrem gebuchten Speichervolumen. Das gilt vor allem für Daten, auf die Sie öfters zugreifen müssen, denn bei Public Cloud Providern zahlen Sie für jeden Lesezugriff.

 

Die Lebensdauer von NAS-Systemen wird auf drei bis fünf Jahre geschätzt. Wenn Sie die Kosten für 5 Jahre Public Cloud Storage mit den Gesamtkosten für NAS Storage vergleichen, kann NAS eine günstige Alternative sein. Die Analysten der Enterprise Strategy Group (ESG) haben genau diesen Gesamtkostenvergleich vorgenommen.

 

Hier können Sie die komplette Studie herunterladen..

Welche Datenträger sind zusätzlich für die Archivierung geeignet?

Für die Datenarchivierung im eigenen Rechenzentrum stehen verschiedene Datenträger zur Auswahl. Wir gehen darauf ein, welcher Datenträger für welchen Anwendungsfall sinnvoll ist.

Tapes (Speicherbänder)

Daten lassen sich auf Bändern (Bandkassetten) speichern. Diese Technologie ist schon älter, jedoch preiswert. Außerdem können die Daten nach dem Schreiben nicht mehr verändert werden – eigentlich ideal für die langfristige Archivierung von Daten.

 

Doch kann nicht auf eine einzelne Datei zugegriffen werden, sondern das gesamte Tape muss zurückgespielt werden. Der Aufwand ist groß und der Prozess langwierig, deshalb werden Tapes nur noch in besonderen Fällen eingesetzt. In der Regel muss auf Archivdaten nicht in Sekundenschnelle zu gegriffen werden, in den letzten Jahren haben die Anforderungen an Performance und Zugriffshäufigkeit jedoch deutlich zugenommen.

 

Wann sind Tapes sinnvoll? Tapes sind ein geeigneter Datenträger, wenn Sie internes Wissen für die Zukunft sicher aufbewahren oder Hardware mit sensiblen Daten in einem Tresor lagern möchten.

HDDs (Hard Disk Drives)

HDDs eignen sich für NAS Systeme und bieten großen Speicherplatz für einen günstigen Preis. Auf einer HDD können Daten vom TB- bis in den PB-Bereich gespeichert werden. Der Speicher ist nicht so performant wie bei SSDs, bei Bedarf kann aber schnell auf einzelne Archivdaten zugegriffen werden.

 

Doch HDDs sind für äußere Einflüsse anfällig. Stöße, Hitze und Luftfeuchtigkeit können dazu führen, dass die Platten beschädigt werden und Daten verloren gehen. Auch das Magnetfeld kann seine Kraft nach einiger Zeit verlieren. Dann sind auch die darauf gespeicherten Daten nicht mehr verfügbar. Deshalb sollten von Archiven auf HDD immer 2-3 Kopien erstellt werden. Wenn eine ausfällt, können Sie auf die anderen zurückgreifen.

Eignen sich SSDs für die Archivierung?

SSDs sind sehr performant – aber auch teuer. Für die Archivierung ist das nicht notwendig.

Falls Sie freie Speicherkapazitäten haben, können Daten hier durchaus übergangsweise abgelegt werden. Langfristig lohnt sich jedoch ein kostengünstiges System mit HDDs aufzusetzen, denn auch die Datenmengen in Archivspeichern wachsen rasant.

Was ist das beste Speichermedium für mein Unternehmen?

Es gibt nicht DAS beste Speichermedium. Je nach Einsatzzweck eignet sich eine andere Lösung oder Kombination verschiedener Lösungen.

 

Sensible Daten werden dabei im eigenen Rechenzentrum archiviert. Auf Tapes können Sie Daten speichern, die sehr lange aufbewahrt werden müssen, auf welche jedoch nur selten zugegriffen werden soll.

 

Archivdaten aus Datenquellen, die schnell wachsen, werden in die Public Cloud geschrieben. So kann die IT bei Bedarf ganz einfach neue Kapazitäten schnell zur Verfügung zu stellen. Die Kosten und Aufwände müssen hier jedoch genau im Auge behalten werden, da diese die Erwartungen schnell und deutlich übersteigen können.

 

Viele Organisationen haben aus Datenschutz- und Compliance-Gründen nicht die Möglichkeit, Daten in der Public Cloud zu speichern. Krankenhäuser dürfen zum Beispiel Patientendaten nicht in der Public Cloud archivieren.

 

Eine gute Alternative zur Public Cloud bieten on-premises Lösungen mit Managed Services, beispielsweise als Scale-out Cluster aufgebaut. Damit können Sie das Nutzererlebnis der Public Cloud im eigenen Rechenzentrum umsetzen und behalten die volle Kontrolle über Ihre Archivdaten.

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